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ETH-Masterarbeit "Leben an der Sihl", Zürich

Die Lessingstrasse ist ein Kosmos in sich. Eine Vielfalt von unterschiedlichen Räumen und Nutzungen befindet sich in einem vertikalen und horizontalen Geflecht, das eine gewisse Analogie zur Stadt aufweist. Organisches Wachstum und individuelle Gestaltung sind möglich, Veränderbarkeit und Aneigbarkeit sind gegeben. Die differenzierten Erschliessungsflächen und Aussenräume haben hinsichtlich ihrer Funktion und ihrem Grad an Öffentlichkeit und Privatheit auch Gemeinsamkeiten mit Stadträumen: Treppenhäuser wie Hauptstrassen, Laubengänge wie Quartierstrassen, Vorplätze wie Innenhöfe, Dachterrassen wie Gärten – und ein Schaltgeschoss wie ein zentraler Platz.

+  Städtebauliche Masterarbeit Pauline Bach, ETH Zürich, 2014

+  Diplomprofessur Prof. Annette Spiro

+  1. Begleitfach Landschaftsarchitektur, Prof. Christophe Girot

+  2. Begleitfach Soziologie, Prof. Christian Schmid

+  Ausgezeichnet mit dem Reisestipendium der ETH Zürich

Der Entwurf umfasst eine Struktur, ein Erschliessungssystem mit Aussenräumen und ein Programm. Die unterschiedlichen Schnittsituationen je nach Topografie definieren sechs unterschiedliche Abschnitte, die rückwärtig miteinander vernetzt sind. Im Terrain befindliche Geschosse werden in ihrer Tiefe, teils zweigeschossig, von oben mit Licht durchflutet. Hier wird gearbeitet. Die Struktur ermöglicht jegliche Arten und Grössen von Arbeitsräumlichkeiten. Diese ziehen sich bis ins erste Geschoss über dem Schaltgeschoss, das von einem Laubengang erschlossen wird. Darüber befinden sich Wohnungen, deren grosszügige Vorplätze als halbprivate Aussenräume benutzt werden. Wie die Arbeits- und Wohnräume konkret ausgebaut werden, steht den Nutzern frei.

Das Projekt wird von einer Dachgenossenschaft lanciert, in der sich Menschen mit einem gemeinsamen Interesse zusammenschliessen. Die sechs Abschnitte bilden jeweils Untereinheiten, die gewisse Entscheidungen in einem kleineren Rahmen treffen. Dazu gehören zum Bespiel das Regelwerk zum Ausbau, der Zyklus von Mieterwechseln und die Art der Gemeinschaftsräume im Schaltgeschoss. Auch die architektonische Gestaltung kann zu einem gewissen Grad in einem partizipativen Prozess entwickelt werden.

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